Pfahlgründung am alten Anglerheim.

Stader Fischerei

Entwicklung und Betrachtung bis heute.
Die Stader Fischerei in früheren Jahrhunderten war meist das Vorrecht gewisser Kreise; einmal nahm sie das Bremer Domkapitel für sich in Anspruch als Zubehör der Wassermühle oder des Mühlenstromes, ein anderes Mal stand sie in den Gewässern und Teichen der Stadt den Herren des Rates zu. Im Jahre 1637 bestand folgendes Abkommen: Die Fischerei in dem Neuen Teiche und in dem Riensförder Teiche war den vier Bürgermeistern eigen. Der Stadtgraben vom Salztor bis an den Überfall (Bähren) bei Gyldensterns-Bastion gehörte den beiden ältesten Ratsmannen. Vom Ueberfall bis zum Mühlenhofe am Schiffertor ließen die drei nächsten Ratsherren fischen; im Büttelsgraben die vier jüngsten. Der Graben zwischen den Zingeln am Kehdinger- und Harschenflethstor gehörte dem Sekretär. Bezüglich der Fischerei im Schwabensee bestanden Streitigkeiten mit dem Marienkloster. Es kam zu gegenseitigen Protesten und Gewalttätigkeiten. Im Streit mit St. Jürgen wurde die Fischerei auf dem jetzt zugeworfenen Arm der Unterschwinge, neben dem Wohnhaus des Müllers vor dem Schiffertor bis zum Harschenfleth, ausgeübt. Nach der Einnahme Stades durch die Schweden, bemächtigten sich diese der Fischerei in den Stadtgräben. Als eine königliche Resolution vom 18. Mai 1653 die Stadt in ihrem Besitz schützen wollte, trat man dieser mit der Einwendung entgegen, dass beim Fischen die Sicherheit der Festung gefährdet werde, weil dabei die Tiefe der Gräben erkundet werden könne. Endlich gestattete man durch eine zweite Resolution vom 20. Mai 1665 der Stadt, die Befischung durch eigene Leute vornehmen zu lassen. Dabei blieb es aber nicht lange. Durch fortgesetzte schikanöse Behinderungen ermüdet, ließ man dies Vorrecht schließlich fallen. Seitdem war es keinem Bürger mehr erlaubt, Boote auf den Stadtgräben zu halten. Bevor es erst in diesem Jahrhundert zur Gründung eines Fischereivereins in Stade kam, war die Fischerei an eine Einzelperson verpachtet.

Günter Dreier mit Karpfen

Am 19. April 1916 fand auf der Insel in Stade die Gründungsversammlung statt. Es trafen sich 10 Herren, zum Vorsitzenden des "Fischereivereins für Stade und Umgebung wurde Heinrich Plate gewählt. Im Laufe des Jahres traten weitere 19 Personen ein. Der Beitrag betrug 1 Mark. Der Magistrat der Stadt liess dem Verein ein Spende von 100 Mark zukommen. Im Jahr 1921 gab es bereits 147 Mitglieder. Die Fischereipacht kostete bereits 600,-Mark. Im März 1934 wurde nach der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus gemäß der damaligen Auffassung der Fischereiverein in den Sportangelverein e. V. Stade umbenannt. Damals hatte ganz einfach jeder und alles sportlich zu sein. Angliederung an den Reichsnährstand. Am 19. April 1941 feierte der Verein sein 25jähriges Jubiläum. Am 23. März 1946 erfolgte die Wiederzulassung des Vereins durch die englische Militärregierung.
Im Juli 1946 Gründung des Verbandes Deutscher Sportfischer- VDSF- in Hamburg. Acht Vereine waren an der Gründung beteiligt- auch der SAV Stade (britische Besatzungsmacht, daher Anbindung an Hamburg).
Am 14. Oktober 1978 wurde das Richtfest des Anglerheimes am Alten Schwingearm gefeiert.
Zum 01. Januar 1996 wechselte der Verein zum Landesverband Niedersachsen.
Der Stader Anglerverein e.V. hatte bis zu 750 Mitglieder. Zurzeit sind 670 Anglerinnen und Angler, einschließlich der 55 Jugendlichen, im Verein organisiert.

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